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18 Watch Out Situations

Bei den 18 Watch Out Situations handelt es sich um eine Publikation der National Wildfire Coordination Group.

Die 18 Watch Out Situations sind spezifischer und beschreiben Situationen, die die 10 Standard Firefighting Orders erweitern. Dies mit der Absicht, dass, wenn Feuerwehrleute den 10 Standard Firefighting Orders folgen und auf die 18 Watch Out Situations aufmerksam gemacht werden, ein Grossteil der Risiken bei der Brandbekämpfung reduziert werden kann. Hierbei ist wichtig zu verstehen, dass die in den 18 Watch Out Situations beschriebenen Situationen durchaus vorkommen dürfen. Jedoch muss man sich stets der Gefahr dieser Situationen bewusst sein. Die Brandbekämpfung gestaltet sich als besonders gefährlich, wenn folgende Situationen zutreffen:

1 Feuer nicht erkundet und eingeschätzt

Waldbrandbekämpfer erkunden und bewerten alle Einsätze, um ein Situationsbewusstsein zu erlangen, bevor sie mit der Brandbekämpfung beginnen. Diese Gefahrensituation zeigt einen Feuerwehrmann, der zu weit entfernt ist, um das spezifische Brandverhalten, die Brennstoffarten und die Wetterbedingungen am Brandort effektiv zu beurteilen.

2 Man befindet sich in einem Gelände, das bei Tageslicht nicht gesehen wurde

Feuerwehren werden manchmal dazu aufgerufen, nachts auf Brände in unbekanntem Gelände zu reagieren. Zwar ist das Feuerverhalten in der Nacht ruhiger, jedoch besteht die Gefahr, dass andere Gefahrensituationen übersehen werden. Diese Gefahrensituation zeigt Feuerwehrleute, die nachts in einem Bereich arbeiten, den sie zum ersten Mal sehen, was zusätzliche Aufmerksamkeit für die Umgebung und Vorsicht bei der Arbeit erfordert.

3 Sicherheitszonen und Fluchtwege nicht definiert

Aussichtsposten, Kommunikation, Fluchtwege und Sicherheitszonen (SKARS/LACES) sind ein entscheidender Ansatz, den alle Waldbrandbekämpfer nutzen, um sicher an der Brandbekämpfung teilzunehmen. Diese Gefahrensituation zeigt eine Mannschaft ohne festgelegte Fluchtwege oder Sicherheitszonen.

4 Nicht mit Wetter und lokalen Faktoren, die das Brandverhalten beeinflussen, vertraut

Wettervorhersagen spielen eine entscheidende Rolle bei der Planung und Unterdrückung aller Aktivitäten bei einem Waldbrand. Diese Gefahrensituation zeigt Feuerwehrleute, die Wetterinformationen sammeln, aber scheinbar nicht auf die herannahende Sturmfront achten, die das Brandverhalten direkt beeinflussen würde.

5 Uninformiert über Strategie, Taktik und Gefahren

Waldbrandbekämpfer verlassen sich auf koordinierte Strategien und Taktiken, um Brände effizient zu bekämpfen und Gefahren zu vermeiden. Diese Gefahrensituation zeigt ein Löschflugzeug, das Löschmittel abseits des vorgesehenen Bereichs abwirft, was auf unklare Kommunikation hindeuten könnte.

6 Anweisungen und Aufgaben nicht klar

Gerade dann, wenn verschiedene Einheiten wie Ortsfeuerwehren, Stützpunktfeuerwehren oder Partner wie @fire an einem Ereignis arbeiten, ist eine übergreifende Kommunikationsstruktur wichtig. Diese Gefahrensituation zeigt eine Löschfahrzeugbesatzung, die auf eine kontraproduktive Weise arbeitet, ohne klare Anweisungen für ein erwartetes Ergebnis.

7 Keine Kommunikationsverbindung mit den Mannschaftsmitgliedern oder dem Einsatzleiter

Bekannte Funkfrequenzen und Kanäle ermöglichen sofortige Kommunikation innerhalb und zwischen den Feuerwehrressourcen. Verlasst euch nicht bloss auf eure Funkgeräte. Selbst Smartphones oder Applikationen wie Zello können eine sinnvolle Erweiterung darstellen. Diese Gefahrensituation zeigt eine räumlich getrennte Mannschaft ohne offensichtliche Methode zur Kommunikation unter den Mannschaftsmitgliedern oder ihrem Vorgesetzten.

8 Haltelinie ohne sicheren Ankerpunkt errichten

Ein Ankerpunkt ist ein vorteilhafter Standort, in der Regel eine Barriere gegen die Ausbreitung des Feuers, von dem aus mit dem Bau einer Brandlinie begonnen wird (siehe SKARS/LACES). Diese Gefahrensituation zeigt eine Löschfahrzeugbesatzung, die an der Feuerfront ohne einen klaren Ankerpunkt arbeitet.

9 Erstellen einer Haltelinie bei Feuer unterhalb

Eine Brandlinie bergab in Richtung eines darunterliegenden Feuers zu errichten, erfordert besondere Aufmerksamkeit in Bezug auf Sicherheitsfaktoren aufgrund des Potenzials für eine schnelle Ausbreitung des Feuers bergauf. Zudem ist eine Flucht nach unten in dieser Situation meist nicht möglich. Diese Gefahrensituation zeigt Feuerwehrleute, die eine Brandlinie bergab errichten, ohne zuvor die bestehenden Gefahren zu mildern.

10 Frontalangriff auf das Feuer

Es ist sicherer, mit der Brandbekämpfung dort zu beginnen, wo die Aktivität geringer ist oder das Feuer sich von den Feuerwehrleuten wegbewegt. Diese Gefahrensituation zeigt einen Feuerwehrmann in einer Position, in der er sich nicht sicher an der Brandbekämpfung beteiligen könnte.

11 Unverbrannter Brennstoff zwischen dir und dem Feuer

Schwere Geräte werden verwendet, um Brandschneisen zu errichten und das Fortschreiten des Feuers zu verlangsamen, da sie breitere Brandlinien schneller errichten kann. Diese Gefahrensituation erfordert ein erhöhtes Situationsbewusstsein, da sich unverbrannter Brennstoff zwischen dem Bulldozer und dem Hauptfeuer befindet.

12 Kann das Hauptfeuer nicht sehen und hat keinen Kontakt zu jemandem, der es kann

Aussichtsposten, Kommunikation, Fluchtwege und Sicherheitszonen (SKARS/LACES) bilden die Grundlage für sichere Maßnahmen zur Brandbekämpfung. Diese Gefahrensituation zeigt ein Mannschaftsmitglied, das abseits seiner Mannschaft arbeitet, ohne ein Funkgerät oder eine andere Form der Kommunikation und kann nicht auf plötzliche Veränderungen im Wetter oder im Verhalten des Feuers hingewiesen werden.

13 An einem Hang, an dem rollendes Material unten liegenden Brennstoff entzünden kann

Abgesehen von der Steinschlaggefahr selbst, kann sich das Feuer in den Rücken der Einsatzkräfte bewegen. Diese Gefahrensituation zeigt brennende Baumstämme und Trümmer, die nach unten rollen und den Brennstoff unterhalb der Mannschaft, die eine Haltelinie errichtet, entzünden können.

14 Das Wetter wird heißer und trockener

Hohe Temperaturen und niedrige relative Luftfeuchtigkeit verstärken das Brandverhalten. Diese Gefahrensituation stellt einen heißen, trockenen Nachmittag dar, an dem Feuerwehrleute daran arbeiten, ein wachsendes Feuer zu bekämpfen.

15 Wind nimmt zu und/oder ändert die Richtung

Wind kann die Ausbreitungsgeschwindigkeit und -richtung eines Feuers erheblich beeinflussen. Diese Gefahrensituation zeigt, wie er auch einen Einfluss auf Hubschrauber haben kann.

16 Häufiges Auftreten von Spot-Feuern hinter der Haltelinie

Spot-Feuer treten auf, wenn Glutpartikel auf der unverbrannten Seite einer Brandlinie landen. Diese Gefahrensituation zeigt eine Löschfahrzeugbesatzung, die versucht, mehrere Spot-Feuer, die an Größe zunehmen, einzudämmen, während auch das Hauptfeuer größer wird.

17 Gelände und Brennstoffe erschweren die Flucht zu Sicherheitszonen

Felsen, umgefallene Bäume, schwere Brennstoffe und steiles Gelände können die Flucht zu Sicherheitszonen langsam und schwierig machen. Diese Gefahrensituation zeigt Feuerwehrleute, die bereits durch schwere Ausrüstung und Werkzeuge belastet sind und versuchen durch unebenes Gelände und schwere Brennstoffe zu gehen.

18 Ein Nickerchen in der Nähe der Haltelinie machen

Die Beachtung der Ermüdung während des Bekämpfens von Waldbränden ist wichtig für die Gesundheit und Sicherheit der Feuerwehrleute. Diese Gefahrensituation zeigt, wie sich das Brandverhalten erhöht, während Feuerwehrleute ein Nickerchen machen, ohne einen Aussichtsposten zu haben.

(19) Gefahr von Munitionsbelasteten Böden

In der Schweiz weniger ein Thema, im Ausland teilweise allgegenwärtig. Durch die Hitze des Brandereignisses können sich Munitionsdepots, Phosphorbomben, Blindgänger etc. entzünden und zu einer grossen Gefahr für die Einsatzkräfte werden. Alleine im deutschen Bundesland Brandenburg gelten 290.000 Hektar Waldfläche als munitionsbelastet.

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